Lebertransplantation, Lebend-Leberspende und Split-Lebertransplantation

Als wichtigstes und größtes Stoffwechselorgan im menschlichen Körper ist die Leber unter anderem zuständig für den Abbau und die Ausscheidung von Stoffen, die Produktion lebenswichtiger Eiweißstoffe und die Verwertung von Nahrungsbestandteilen. Bösartige Tumore, infektiöse Hepatitis, Vergiftungen, Gallenwegserkrankungen, Stoffwechselstörungen, eine narbige Veränderung der gesamten Leber (Leberzirrhose) oder die Schädigung der Leber durch zu großen Alkoholkonsum (Alkoholzirrhose) gehören zu den Lebererkrankungen, bei denen eine Lebertransplantation unumgänglich werden kann. Die Zeit bis zur Transplantation kann, wie bei der Niere, mit Hilfe eines Dialyseverfahrens überbrückt werden. In wenigen Fällen kommt es auch zu einer Selbstregeneration, durch welche eine Transplantation eventuell umgangen werden kann. Die weltweit erste Lebertransplantation am Menschen wurde am 01. März 1963 an einem 3-jährigen Kind in den USA durchgeführt. 

Neben der postmortalen Spende einer ganzen Leber, kommen heute auch die Lebend-Leberspende und die Split-Lebertransplantation zum Einsatz. Bei der Splitleber-Transplantation wird das Organ der spendenden Person in einen linken und rechten Anteil geteilt, sodass die wesentlichen Strukturen des Leberhilus mit Arterie, Pfortader und Gallenwegen beidseitig getrennt erhalten bleiben und die abfließenden Venen anatomisch exakt getrennt werden können. Mit diesem Verfahren können bei Beachtung der Relation von Lebergröße und Körpergröße zwei Erkrankte mit einem Transplantat versorgt werden. Split-Lebertransplantationen haben selbst bei der Verwendung sehr guter Spenderorgane (Altersfaktor) eine hohe Komplikationsrate und werden deshalb noch nicht routinemäßig angewandt. 

Aus der Technik der Split-Lebertransplantation hat sich die Technik der Lebend-Leberspende und -transplantation entwickelt. Dabei wird einer lebendspendenden Person der rechte oder linke Anteil einer gesunden Leber entfernt und auf eine empfangende Person übertragen. Das Verfahren wird vor allem bei Kindern angewandt, für die aufgrund angeborener Enzymdefekte oder Gallengangsatresien die Übertragung des linken Leberlappens von einem der Elternteile auf das Kind häufig die einzige Therapie darstellt, da ein größenkompatibles Spenderorgan nicht ausreichend schnell von einer postmortalspendenden Person zur Verfügung steht. 

Informationen zur Lebertransplantation bereitgestellt von der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie an der Charité in Berlin Online Version

Lebertransplantierte Deutschland e.V Online Version

Weitere Informationen auf der Internetseite der DSO Online Version

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