Biozentrismus

Vertreten wird der Biozentrismus (griech. bios: Leben) z.B. von Paul W. Taylor und Hans Jonas. Beide argumentieren teleologisch (auf ein Ziel ausgerichtet), indem sie allen Lebewesen zusprechen, dass sie nach Selbsterhaltung und Reproduktion streben, also darauf aus sind, ihre natürlichen Lebensziele zu erfüllen. Jonas zufolge ist jedes Lebewesen in sich zweckhaft und damit wertvoll. Der Mensch muss dann so handeln, dass er seiner Verantwortung allen Lebewesen gegenüber gerecht wird und ihr Gedeihen gemäß ihren artgegebenen Strebenszielen befördert wird.

Bruckner, M. / Kallhoff, A. (2018): Biozentrismus. In: Ach, J. S. / Borchers, D. (Hg.): Handbuch Tierethik. Grundlagen – Kontexte – Perspektiven. Stuttgart: J. B. Metzler, 143–148. doi: 10.1007/978-3-476-05402-9. Online Version

Krebs, A. (2016): Naturethik im Überblick. In: Dies. (Hg.): Naturethik. Grundtexte der gegenwärtigen tier- und ökoethischen Diskussion, Aufl. 8. Frankfurt: Suhrkamp, 337–379, insb. 342–364.

Jonas, H. (1988): Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

Taylor, P. W. (1986): Respect for Nature. Princeton: Princeton University Press. (Englisch)

Taylor, P. W. (1981): The Ethics of Respect for Nature. In: Environmental Ethics 3 (3), 197–218. doi: 10.5840/enviroethics19813321. Online Version (Englisch)

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