Forschungsprojekte

Das DRZE ist an zahlreichen deutschen, europäischen und internationalen Forschungsprojekten im Bereich der Ethik der Lebenswissenschaften beteiligt. Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte den einzelnen Projektbeschreibungen.

IRECS
© DRZE

iRECS

Der Prozess der Forschungsethik steht auf globaler Ebene vor zunehmenden Herausforderungen: neue  Technologien stellen die Ethikprüfverfahren und Ethikkommissionen vor Herausforderungen, da ihre Mitglieder in den entsprechenden Bereichen möglicherweise nicht ausreichend qualifiziert sind; die zunehmende Internationalisierung der Forschung hat zu Befürchtungen eines Ethics-Dumping geführt. Zudem mangelt es an  einer Standardisierung in Europa und weltweit. Ein Hauptziel der nationalen und der EU-Forschungspolitik ist es daher, die Einhaltung der höchsten Standards der Forschungsethik zu gewährleisten. In Anbetracht der Auswirkungen der Forschung auf die Gesellschaft, des Potenzials zur Entwicklung innovativer Problemlösungen und des damit verbundenen Risikos, Schaden zu verursachen, ist ein  ethisch anspruchsvolles Verhalten von Forschenden unerlässlich, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaft zu gewährleisten. Irecs wird diese Probleme auf vier Arten angehen. Erstens wird es die bestehenden Bedürfnisse der europäischen und globalen Forschungsethik-Gemeinschaften im Zusammenhang mit neuen Technologien erfassen und kartieren. Zweitens wird es Schulungsmaterial für die europäische und globale Zielgruppe der Forschungsethikgemeinschaften erstellen und umsetzen. Drittens wird es Schulungsprogramme durchführen und dauerhaft etablieren. Viertens wird irecs Anpassungen an den Prozess der Forschungsethik in Europa vorschlagen. Durch eine einzigartige Mischung aus Fachwissen, globalen Partnern und der Einbeziehung europäischer Forschungsethik-Netzwerke als Partner oder Mitglieder des Stakeholder Advisory Board wird irecs ein neues Bewusstsein für Forschungsethik und nachhaltige, vielseitige, mehrsprachige interaktive Schulungsprogramme für verschiedene Nutzer entwickeln. Das Projekt erweitert somit ENERI und die Botschaft der guten Wissenschaft auf eine horizontale Gemeinschaft von Praktikern der Forschungsethik, politischen Entscheidungsträgern und anderen wichtigen Interessengruppen. [mehr]

PRACC
© Barbara M. Hasenau

PRACC

Praktische Herausforderungen des Klimawandels: Intergenerationelle Gerechtigkeit und Freiheit

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Praktische Herausforderungen des Klimawandels: Intergenerationelle Gerechtigkeit und Freiheit“ (PRACC) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunktes „Ethische, rechtliche und soziale Aspekte in den Lebenswissenschaften“ (ELSA) gefördert. Das übergreifende Ziel des Projekts besteht darin, einen ethischen und rechtlichen Rahmen für einen angemessenen Umgang der Gesellschaft mit den Folgen des Klimawandels zu erarbeiten, der von den Grundbegriffen der intergenerationellen Gerechtigkeit und Freiheit ausgeht. Dieser Rahmen soll als Grundlage dienen, um einerseits durch bioökonomische Analysen geprägte Anpassungen für Produktionsprozesse und Konsumverhalten zu entwerfen, und um andererseits Analysen für Naturschutzmaßnahmen bereit zu stellen angesichts des durch Klimawandel bedingten Biodiversitätsverlustes. [mehr]

FRAIM
© DRZE

FRAIM

Das Verbundprojekt FRAIM ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Forschung zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten (ELSA) der Digitalisierung, von Big Data und Künstlicher Intelligenz in der Gesundheitsforschung und -versorgung“. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Auswirkungen der neuen Technologien auf Wissenschaft und Gesellschaft zu untersuchen und auf einen gesellschaftlich akzeptierten und verantworteten Rahmen für ihren Einsatz hinzuwirken. Ziel des Verbundes FRAIM ist, einen Bewertungsrahmen für die Bewertung von KI-Verfahren bereitzustellen, die in der medizinischen Diagnostik und Entscheidungsfindung angewendet werden. Hierfür werden detaillierte ethische und rechtliche Analysen durchgeführt zur Akzeptanz von und Vertrauen in KI-basierte Verfahren im Bereich der Neuromedizin. [mehr]

Klausurwoche Bioökonomie
© DRZE

Klausurwoche Bioökonomie

Klausurwoche Bioökonomie und moderne Biotechnologien. Ethische, rechtliche und soziale Aspekte

Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte Klausurwoche wurde vom DRZE vorbereitet und durchgeführt. Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen wurde ein ergebnisoffener Austausch ermöglicht. Die Beiträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden durch Fachvorträge von ausgewiesenen Expertinnen und Experten ergänzt. Ziel war es, in intensiver Zusammenarbeit die Chancen, Risiken und Herausforderungen modernen biotechnologischer Verfahren für eine nachhaltige und wissensbasierte Bioökonomie auszuloten. Im Rahmen einer öffentlichen Podiumsdiskussion: „Bioökonomie – Große Chance für nachhaltiges Wirtschaften oder neuer Irrweg? am 26.9.2019 im Festsaal der Universität Bonn wurde das Thema der Klausurwoche auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger zugänglich gemacht. Die Ergebnisse der Klausurwoche werden bei Springer Nature in einem Sammelband veröffentlicht. [mehr]

BION
© BION

BION

Biodiversitätsnetzwerk Bonn

Das vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) geförderte Biodiversitätsnetzwerk Bonn (BION) ist ein Zusammenschluss von 55 wissenschaftlichen, internationalen, nationalen und regionalen Institutionen und Organisationen, die sich durch ihre Kompetenz, Spezialisierung und Exzellenz auf dem Gebiet der Erforschung und Erhaltung der Biodiversität auszeichnen. Das DRZE koordiniert im Rahmen des Netzwerkes Arbeitsgruppen zur Ethik der Biodiversität und zu interdisziplinären Ansätzen. [mehr]

EUREC / ENERI
© DRZE

EUREC/ENERI

European Network for Research Ethics and Research Integrity

Das von der Europäischen Kommission geförderte EUREC (European Network of Research Ethics Committees) ist ein europäisches Netzwerk von Wissenschaftsethikkomitees, dessen primäre Funktion es ist, den Austausch von Wissen und Informationen voranzutreiben, Lehrmaterialien zu verbreiten und sich mit den neuesten Erkenntnissen der Forschung zu befassen.
Das Europäische Netzwerk ENERI (European Network of Research Ethics and Research Integrity) ist eine im Projektzeitraum 2016-2019 mit EU-Fördermitteln im Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 unter Federführung des DRZE erstellte Plattform von Akteuren in den Bereichen Forschungsethik und Forschungsintegrität. Hiermit wird das Netzwerk der Europäischen Ethikkommissionen EUREC weiterhin gefördert. [mehr]

PREPARED
© PREPARED

PREPARED

Das übergeordnete Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines operativen Ethik- und Integritätsrahmens, der die wichtigsten ethischen Werte schützt, eine schnelle und wirksame Reaktion der Forschung auf Krisen unterstützt.

Das Projekt stützt sich auf drei Säulen:

  • Erkennen der breiteren Perspektive einer Krise
    Globale Krisen betreffen alle Aspekte der Menschheit. Daher können auch aus forschungsethischer Sicht die menschlichen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge nicht ignoriert werden. Eine Krise, die die gesamte Menschheit betrifft, muss von allen gemeinsam bewältigt werden.
  • Mit Werten zum Handeln motivieren
    Regeln allein motivieren nicht zum Handeln, aber Werte vermögen diese. Deshalb entwickeln PREPARED einen wertebasierten Rahmen für globale Krisen.
  • Werte verständlich halten
    Es ist erwiesen, dass klare und einfache Werte in einer Organisation die Motivation für ethisches Verhalten am Arbeitsplatz erhöhen, deshalb erstrebt das Projekt, seinen Rahmen an den moralischen Werten des common sense auszurichten.

[mehr]

RE4GREEN
© RE4GREEN

RE4GREEN

Der weltweite Verlust an Biodiversität und die Klimakrise stellen globale Bedrohungen dar, die eine alle Gesellschaftsbereiche umfassende Antwort erfordern. Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, für Forschung und Innovation einen umfassenden, auf klima- und umweltethische Aspekte Bezug nehmenden Rahmen zu entwickeln. Dabei geht es nicht nur darum, jene Formen von Wissenschaft und Technik anzusprechen, die mit erheblichen Umweltschäden einhergehen, sondern auch solche, die spezifisch auf die Generierung von Wissen und Technik zur Bewältigung der genannten Krisen abzielen. Hauptziel von RE4GREEN ist, zu einem Ethik- und Integritätsrahmen im europäischen Forschungsraum beizutragen, um den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft gemäß dem europäischen Green Deal zu unterstützen.

Forschung und Innovation tragen in vielen Fällen zur Schädigung der Umwelt und zum Verlust von Biodiversität bei. Dem entgegen geht es im europäischen Green Deal und der damit verbundenen Rechtsprechung darum, die Entwicklung und Verbreitung neuer Technologien und nachhaltiger Lösungsansätze zu fördern, um bis 2050 Klimaneutralität sowie weitere Klima- und Umweltziele zu erreichen. RE4GREEN basiert auf einem Bottom-up-Ansatz, der sich der social-lab-Methodologie bedient um die Expertise unterschiedlicher Interessensgruppen in praktische Leitlinien für Ethik und Integrität in der Forschung, Empfehlungen sowie Schulungsmaterialien und –programme für Forschende, Ethik- und Integritätssachverständige, Beratende und Ethikkomitees zu entwickeln. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass Forschung und Innovation ganzheitliche Lösungen für den grünen Wandel bieten. [mehr]

Wird geladen