Bevölkerungsstudien

In Deutschland laufen zurzeit mehrere langfristig angelegte Gesundheitsstudien. Zu diesen Studien gehören etwa die vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. durchgeführte Rheinland Studie und die NAKO (Nationale Kohorte) Gesundheitsstudie. 

Im Rahmen der Rheinland Studie wird die Interaktion von Erbfaktoren, Lebenswandel und Umwelteinflüssen auf jene Aspekte der Gesundheit untersucht, die im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen relevant sind. Im Mittelpunkt der Studie steht aus diesem Grund insbesondere die Rolle des Gehirns im Hinblick auf das menschliche Wohlbefinden und dessen Gesundheit. Das Hauptaugenmerk der Studie liegt in der Erarbeitung präventiver Strategien zur Vorsorge gegen neurodegenerative Krankheiten, worauf sie sich aber nicht beschränkt. Die Vorstudien der Rheinland Studie begannen im Jahr 2014, die Studie selbst 2016. 

Die NAKO Gesundheitsstudie begann 2013 mit einer Pilotstudie. Im Zeitraum von 2014 bis 2019 wurde die erste sogenannte Basisuntersuchung mit den Teilnehmenden durchgeführt, seit 2018 bis 2023 schließen sich die Folgeuntersuchungen der zweiten Untersuchungsrunde an. Ziel dieser Studie ist es, deutschlandweit Daten zu verschiedenen Volkskrankheiten, wie zum Beispiel Krebs, Demenz und Diabetes, zu erheben. Die Studie orientiert sich am Aufbau anderer europäischer Studien, um alle erhobenen Daten langfristig vergleichbar zu nutzen. Beide Studien werden nach den Richtlinien „Guter Epidemiologischer Praxis” (GEP) durchgeführt.

Webpräsenz der Rheinland Studie. Online Version

Webpräsenz der NAKO Gesundheitsstudie. Online Version

Eine Übersicht zu nationalen und internationalen Veröffentlichungen von Ergebnissen zur NAKO Gesundheitsstudie kann hier eingesehen werden: Online Version

Leitlinien und Empfehlungen zur Sicherung von Guter Epidemiologischer Praxis. Online Version

Im Rahmen der genannten Studien wurden sogenannte epidemiologische Biobanken angelegt, in denen biologische Materialien sowie damit assoziierte personenbezogene Daten der Teilnehmenden gespeichert werden. Im Gegensatz zu klinisch ausgerichteten Humanbiobanken stehen epidemiologische Biobanken nicht immer in einem direkten klinischen Kontext und sind nicht auf einen bestimmten Krankheitsbereich festgelegt, sondern können durch ihren umfangreichen Proben- und Datensatz beispielsweise der Querschnitts- und prospektiven Forschung dienen. Hintergründe hierzu werden u. a. in dem Modul Humanbiobanken zu Forschungszwecken und ausführlicher in dem medizinisch-naturwissenschaftlichen Teil des Sachstandsberichts „Humanbiobanken” dargestellt:

Illig, T. / Bernemann, I. (2019): Medizinisch-naturwissenschaftliche Aspekte. In: Sturma, D. / Lanzerath, D. (Hg.): Humanbiobanken. Ethik in den Biowissenschaften – Sachstandsbericht des DRZE, Bd. 19. Freiburg i. Br. / München: Verlag Karl Alber, 13–39, hier v.a. 21–24.

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