Gen-Soja und Gen-Raps

In der EU sind Produkte aus verschiedenen gentechnisch veränderten Soja- und Rapslinien zur Weiterverarbeitung als Nahrungsmittel oder Tierfutter zugelassen, der Anbau jedoch verboten. In den USA und Kanada, aber auch in einigen anderen Staaten, ist zudem der Anbau erlaubt.

Sowohl die Raps- als auch die Sojabohnensorte sind gentechnisch so verändert, dass sie gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat resistent sind. Die Pflanzen erweisen sich als sehr resistent: Noch zehn Jahre nach der Aussaat auf Versuchsfeldern lassen sich Nachkommen dieser Pflanzen nachweisen. Da die Langzeitfolgen dieser Genveränderung nicht abzusehen sind, ist die flächendeckende Aussaat in Europa bisher nicht freigegeben. Dies betraf zunächst Raps, mittlerweile findet auch der Anbau von Soja in Europa Verbreitung wie gezielte Förderung, auch unter Hervorhebung, frei von Gentechnik zu sein.

Der Anbau von Gen-Raps und -Soja geht mit einer Erörterung zu dessen Nachhaltigkeit und potentiellen negativen Umweltauswirkungen einher, insbesondere hinsichtlich des Bestands von Bienen und Schmetterlingen. Forschende aus den USA kamen 2018 zu dem Ergebnis, dass sich die Gen-Pflanzen zwar nicht direkt auf Bienen auswirken, indirekt allerdings der großflächige Anbau Herbizid-resistenten Gen-Raps negative Auswirkungen auf die Habitate von Bienen habe, da dieser andere Blütenpflanzen verdränge. Sie empfehlen, Wildblumen-Streifen entlang der Äcker anzusiedeln, mit nicht-industriellen Blütenpflanzen, welche Bienen florale Ressourcen nach der Bestäubung der Rapspflanzen bieten. Forschende verzeichnen allerdings auch einen Rückgang im Gebrauch von Herbiziden mit dem Anbau von Gen-Raps, wodurch sich auch die negativen Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren, welche mit dem Gebrauch von Herbiziden einhergehen. Weiterhin stellt die unbeabsichtigte Ausbreitung von Gen-Raps auf nicht-landwirtschaftliche Gebiete ein Risiko für agrarwirtschaftliche Systeme wie auch natürliche Ökosysteme dar, wie Forschende aus Süd-Korea im Rahmen einer Langzeitstudie von 2009-2023 feststellen. Sie betonen die Notwendigkeit eines post-management-Systems für Gen-Raps, um eine weitreichende Ausbreitung zu verhindern.   

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