Randomized Response Technique

Die Randomized Response Technique wurde von S. L. Warner im Jahre 1965 entwickelt, um den Teilnehmenden an Umfragen auf besonders überzeugende Weise die Anonymität ihrer Auskünfte zuzusichern und sie so zu wahrheitsgemäßen Antworten auf Fragen zu heiklen Themen zu ermutigen. Die Umfrageteilnehmenden werden dabei mithilfe eines Zufallsprozesses auf zwei Gruppen verteilt, von denen nur die eine die Instruktion erhält, wahrheitsgemäß eine Ja/Nein-Frage zu einer sozial unerwünschten Verhaltensweise zu beantworten, wohingegen die Mitglieder der anderen Gruppe dazu aufgefordert werden, die betreffende Frage unabhängig von ihrem tatsächlichen Verhalten zu bejahen. In Umfragen zur Verbreitung des Dopings unter deutschen Spitzensporttreibenden (vgl. Modul Studien zum Doping bei deutschen Spitzensporttreibenden) gaben Forschende um Werner Pitsch den Teilnehmenden beispielsweise die Instruktion, die Frage, ob sie schon einmal verbotene Dopingmittel zum Zweck der Leistungssteigerung eingenommen hätten, nur dann ehrlich zu beantworten, wenn ihre Mutter in den Monaten Mai bis Dezember Geburtstag habe. Sei sie dagegen in den Monaten Januar bis April geboren, sollten die Teilnehmenden die Frage in jedem Fall bejahen. Da die Forschenden keine Informationen zu den Geburtstagen der Mütter der Umfrageteilnehmenden hatten, konnten sie für keine der einzelnen Teilnehmenden bestimmen, ob eine positive Antwort auf die Frage darauf schließen ließ, dass er tatsächlich schon einmal Dopingmittel genommen hatte. Weil jedoch die relative Häufigkeit der Geburten in den Monaten Januar bis April bekannt ist, kann für die Gesamtheit der Umfrageteilnehmenden der Anteil derjenigen bestimmt werden, die auf die eigentlich interessierende Frage mit Ja geantwortet haben.

Warner, S. L. (1965): Randomized Response: A Survey Technique for Eliminating Evasive Answer Bias. Journal of the American Statistical Association 60(309), 63–69.
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