Tiefe Hirnstimulation

Die Tiefe Hirnstimulation (THS) ermöglicht die dauerhafte elektrische Stimulation verschiedenster Gehirnareale durch permanent implantierte Elektroden und ein zugehöriges Stimulationssystem, das über Batterien oder wiederaufladbare Akkus mit Strom versorgt wird. Die THS stellt eine innovative, besonders vielseitige und vielversprechende neuromodulatorische Therapieform dar und hat sich in den vergangenen Jahren insbesondere bei der Behandlung schwer ausgeprägter neurologischer Störungen wie dem Morbus Parkinson bewährt. Auch wenn die mögliche Eignung dieses invasiven Stimulationsverfahrens für Zwecke des Neuroenhancements in der neuroethischen Literatur bereits in einer Reihe von Veröffentlichungen diskutiert wird, gibt es aus der klinischen Praxis bislang nur Einzelfallberichte, denen zufolge im Verlauf einer therapeutisch eingesetzten THS als Nebeneffekt bestimmte Gedächtnisfunktionen verbessert werden mögen.

Folgender Sachstandsbericht des DRZE fasst zum einen die therapeutischen Möglichkeiten der THS in Neurologie und Psychiatrie zusammen und stellt zum anderen den Stand der ethischen Debatte zu dieser Technik dar, wobei auch mögliche Neuroenhancement-Anwendungen besprochen werden:        

Sturma, D. / Lanzerath, D. (Hg.) (2015): Tiefe Hirnstimulation. Neurologische, psychiatrische und philosophische Aspekte. Freiburg i. Br.: Karl Alber.

Für weiterführende Literatur siehe:

Lozano, A. M. / Lipsman, N. / Bergman, H. / Brown, P. / Chabardes, S. / Chang, J. W. / Matthews, K. / McIntyre, C. C. / Schlaepfer, T. E. / Schulder, M. / Temel, Y. / Volkmann, J. / Krauss, J. K. (2019): Deep Brain Stimulation: Current Challenges and Future Directions. In: Nature Reviews Neurology 15(3), 148–160. Online Version (Englisch)

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