Medizinischer Paternalismus

Unter dem Stichwort „Paternalismus“ wird in der Medizinethik darüber diskutiert, inwiefern mit Berufung auf die Fürsorge auch Eingriffe in autonome Patient*innenentscheidungen zu rechtfertigen sind. Paternalistisch sind Maßnahmen in diesem Kontext dann, wenn sie dazu bestimmt sind, das Wohl von Personen auch gegen deren Willen zu schützen. Unterschieden werden kann zwischen einem „starken“ Paternalismus, welcher sich auf Entscheidungen für einwilligungsfähige Personen bezieht und einem „schwachen“ Paternalismus, bei dem über das Wohl nicht einwilligungsfähiger Personen entschieden wird.

Für weitere Informationen zum Thema medizinischer Paternalismus siehe:

Simon, A. / Verrel, T. (2010): Patientenverfügungen. Ethik in den Biowissenschaften – Sachstandsberichte des DRZE, Bd. 11. Freiburg i. Br.: Alber. 

Ausfeld-Hafter, B. (2007) (Hg.): Medizin und Macht. Die Arzt-Patienten-Beziehung im Wandel: mehr Entscheidungsfreiheit? Bern: Lang.

Barta, H. / Kalchschmid, G. (2005) (Hg.): Die Patientenverfügung: zwischen Selbstbestimmung und Paternalismus. Wien: LIT.

Eibach, U. (1997): Vom Paternalismus zur Autonomie des Patienten? Medizinische Ethik im Spannungsfeld zwischen einer Ethik der Fürsorge und einer Ethik der Autonomie. In: Zeitschrift für medizinische Ethik (ZfmE) 43 (3), 215–231.

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