Diskriminierung behinderter Menschen

Die Befürchtung, dass eine Zulassung und Etablierung der PID zu einer Diskriminierung behinderter Menschen führen würde, (vgl. beispielsweise Schockenhoff 2005) wird u. a. auch von Behindertenverbänden selbst formuliert (siehe etwa Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e. V.). Andere Diskussionsteilnehmende argumentieren indessen, dass die Einführung der PID keineswegs automatisch einem problematischen „perfektionistischen Gesundheitsideal” Vorschub leisten müsse (vgl. beispielsweise Gesang 2003).

Für eine Darstellung möglicher diskriminierender Folgen für behinderte Menschen siehe auch:

Berning, Jörg (2011): Zwischen Kinderwunsch und Selektion: die Behindertenverbände zur Präimplantationsdiagnostik (PID). Marburg: Tectum.

Schockenhoff, Eberhard (2005): Fortpflanzungsfreiheit und verantwortliche Elternschaft. Zur ethischen Problematik der Präimplantationsdiagnostik. In: Schockenhoff, Eberhard / Buch, Alois / Volkenandt, Matthias et al. (Hg.): Medizinische Ethik im Wandel. Grundlagen - Konkretionen - Perspektiven. Freiburg im Breisgau: Schwabenverlag, 216–232.

Gesang, Bernward (2003): Sind Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik Mittel eines eugenischen und behindertenfeindlichen Gesundheitssystems? In: Robertson, Caroline Y. (Hg.): Der perfekte Mensch. Genforschung zwischen Wahn und Wirklichkeit. Baden-Baden: Nomos (Schriften des Instituts für Angewandte Kulturwissenschaft der Universität Karlsruhe 8), 121–140.

Lübbe, Weyma (2003): Das Problem der Behindertenselektion bei der pränatalen Diagnostik und der Präimplantationsdiagnostik. In: Ethik in der Medizin 15(3), 203–220.

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