Gewinnung menschlicher embryonaler Stammzellen

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Abbildung 3: Zur Gewinnung der Stammzellen wird der Trophoblast durch Antikörper oder durch Laserstrahlen zerstört. Die innere Zellmasse wird in einer Zellkulturschale in einem speziellen Nährmedium aufgenommen und kultiviert. Die Zellen können sich unter den Zellkulturbedingungen zu ES-Zellen entwickeln. Diese können sich entweder unbegrenzt weiter teilen oder durch Zugabe von spezifischen Wachstumsfaktoren zur Differenzierung in verschiedene Gewebetypen angeregt werden.

Möglichkeiten der Gewinnung von menschlichen Stammzellen 

 1. Gewinnung und Kultivierung von embryonalen Stammzellen aus

   (1) menschlichen Keimzell-Tumoren (EC-Zellen) 
   (2) menschlichen Föten (EG-Zellen) 
   (3) menschlichen Embryonen (ES-Zellen), die erzeugt bzw. gewonnen wurden durch

        (a) Spülung aus dem Uterus (Uteruslavage)

        (b) In-vitro-Fertilisation (IVF)
             (i) als „überzählige” Embryonen im Rahmen einer medizinisch assistierten 
                 Reproduktion
             (ii) eigens zu Forschungszwecken („Forschungsembryonen”), mit
                  (α) natürlichen Gameten 
                  (β) Gameten, die aus ES-Zelllinien erzeugt wurden (hypothetisch)

        (c) Klonierungstechniken
              (i) embryo splitting (Blastomerenseparation) 
              (ii) Transfer eines Zellkerns in eine Eizelle (Zellkerntransfer), 
                    wobei es sich bei den verwendeten Eizellen handeln kann um
                   (α) menschliche Eizellen 
                   (β) Eizellen von Tierspezies

        (d) alternative Methoden zur Erzeugung menschlicher ES-Zellen
              (i)   aus Embryonen nach stadienspezifischer externer Hemmung ihrer 
                    Entwicklung 
              (ii)  Erzeugung von Embryonen durch Parthenogenese 
              (iii) Erzeugung von Embryonen mit genetisch manipulierten Gameten 
              (iv) Erzeugung von Embryonen durch altered nuclear transfer (ANT) 
              (v)  Erzeugung von ES-Zellen durch Reprogrammierung somatischer Zellen
 
 2. Gewinnung und Kultivierung von gewebespezifischen Stammzellen aus

   (1) kindlichen und erwachsenen somatischen Geweben (adulte Stammzellen) 
   (2) Nabelschnurblut bzw. Nabelschnurgewebe

Dieser Überblick basiert auf der Darstellung von Heinemann / Kersten (2007):

Heinemann, T. / Kersten, J. (2007): Stammzellforschung. Naturwissenschaftliche, rechtliche und ethische Aspekte. Ethik in den Biowissenschaften - Sachstandsberichte des DRZE, Bd. 4. Freiburg i.B.: Alber. Online Version

Weitere Informationen:

Einen Überblick zu den verschiedenen Klonierungstechniken gibt der Blickpunkt Forschungsklonen. Online Version

In dem Modul „Gewinnung menschlicher embryonaler Stammzellen” in diesem Blickpunkt werden ergänzend zu (d) drei weitere alternative Methoden zur Erzeugung menschlicher ES-Zellen dargelegt. Bei diesen besteht das Ziel darin, ES-Zellen zu gewinnen ohne die Entwicklungsfähigkeit der Embryonen aufzuhalten. Sie haben bisher keine große Verbreitung erfahren.

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